Schon lange vor Gutenbergs Erfindung wurde mit Hilfe von Holzschnitten gedruckt.
Dazu wurde ein Holzstock als Stempel benutzt: Die Vorzeichnung eines Bildes und / oder eines Textes wurde seitenverkehrt auf das Holz übertragen. Dann wurden die nichtzudruckenden Teile vertieft, sodass die Linien der Zeichnung erhöht waren. Sie konnten nun eingefärbt und abgedruckt werden. Im Bild seht ihr, wie ein Formschneider gerade einen Druckstock vorbereitet. 📚
Nach der Erfindung Gutenbergs wurden Texte hauptsächlich mit beweglichen Lettern gedruckt – die Bilder wurden aber weiterhin mit Hilfe solcher Holzstöcke eingefĂĽgt. Dazu gehören auch die wunderschönen Initialen, die sich noch oft an den Textanfängen in BĂĽchern des 16. Jahrhundert finden lassen.
Im Museum Plantin-Moretus in Antwerpen befindet sich noch ein hölzerner Druckstock samt abgedruckter Initiale. Der Archivar Kristof Selleslach hat vor Kurzem über diesen schönen Fund getwittert.
In *Die Herrin der Lettern* benutzt Magdalena Morhart auch Initialen fĂĽr die WĂĽrttembergische Landesordnung – das Buch, das sie unverzĂĽglich fertigstellen muss, während TĂĽbingen von einer der schlimmsten Pestwellen im 16. Jahrhundert heimgesucht wird. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…⌛️
Bild: Jost Amman, Ständebuch, 1568 (Wikimedia Commons)