Vielleicht habt ihr bei meinem Post zu Buchläden in der Frühen Neuzeit bemerkt, dass in der Illustration einige Bücher im Regal nicht mit dem Rücken, sondern mit dem Buchschnitt nach vorne gezeigt werden.🧐
Ich wurde auf Twitter gefragt, warum dies damals der Fall war und möchte Euch die Antwort natürlich nicht vorenthalten. 😉
Wer beim letzten Post zu Erasmus genau hingesehen hat, kennt den Grund bereits: Der Autorenname und / oder Titel des Buches wurde damals gerne auf den Buchschnitt geschrieben – nicht, wie heute üblich – auf den Rücken. Die Praxis wurde schon im Mittelalter angewandt, wahrscheinlich um den fragilen Buchrücken zu schützen. Schließlich war der Einband eines Buches, oft aus Leder und mit kostspieligen Dekorationen, nicht günstig.
Hier sind zwei sehr schöne Beispiele aus den Bibliotheken der Columbia Universität (New York) und des Trinity College (Dublin), die die damalige Praxis veranschaulichen.
Über Twitter stehen die Bilder zur Verfügung:
https://twitter.com/hashtagoras/status/722890672915636226?s=19
https://twitter.com/TCDResearchColl/status/1055485743781548033?s=19
Falls ihr noch mehr zum Thema lesen wollt: Daniel Bellingradt ( Universität Erlangen) hat dazu einen interessanten Twitter Thread geschrieben:
https://twitter.com/ad_astra_1/status/1219876212119568386?s=19