Papier wurde im 16. Jahrhundert handgeschöpft. Dazu wurden zuerst Lumpen mit Hilfe eines Stampfwerks (links im Bild) zerfasert und danach in einem großen Bottich mit Wasser vermengt.
Im Bild sehen wir, wie ein Sieb in den Brei getaucht wird, in dessen Drähten sich die einzelnen Fasern festsetzten und sich dadurch das nasse Papierblatt bildete.
Wer genau hinsieht, kann erkennen, dass zwischen den Drahtlinien auch ein kleines Zeichen eingearbeitet wurde. An dieser Stelle bildet sich auf dem Papierbogen das Wasserzeichen – ein Qualitätsmerkmal. 🏆
Anschließend wurde das Blatt auf Filz übertragen und ein Stapel aus verschiedenen Lagen Papier und Filz gebildet. Der Hilfsjunge vorne im Bild trägt einen solchen Stapel vor sich. Im Hintergrund steht die hölzerne Spindelpresse, in die der Stapel gelegt wird, um das Wasser herauszupressen.
Als ich damals über das Filz gelesen habe, wollte ich es unbedingt in meinem Roman *Die Herrin der Lettern* unterbringen. So spielt es nun eine besondere Rolle für Magdalena Morhart …😉
Bild: Jost Amman, Ständebuch, 1568 (Wikimedia Commons)